NEUBAU HAUS Z. IN DARMSTADT (2014-2016 // LPH 1-8)


Das Bestandshaus des renommierten Darmstädter Architekten Sixtus Grossmann war leider nicht mehr zu retten, zu weit war der Verfall fortgeschritten.
Im Zuge des Abrisses und Neubaus bestand das Stadtplanungsamt auf eine neue Position, es musste anstatt mittig auf dem Grundstück unmittelbar an der Straße gebaut werden, in Flucht der Nachbarhäuser.

Aus der daraus resultierenden Problematik des nach Norden ausgerichteten Gartens erarbeiteten die Architekten das Konzept der Villa: Das Gebäude besteht aus zwei Baukörpern, ein schlanker dreigeschossiger Riegel mit Satteldach sowie ein eingeschossiger Anbau, der zur Straße hin abschirmt.

Der Archetypus Satteldach durchdringt den monolithischen Anbau, diese Durchdringung manifestiert sich einer großen Öffnung nach Süden – die Terrasse zum Koch- und Essbereich. Rückwärtig erhält das Wohnzimmer einen großen Luftraum mit zweigeschossiger Übereckverglasung. Diese soll soz. als „Lichtfänger“ den nach Norden orientierten Wohnräumen Tageslicht geben. In den oberen Geschossen sind die Elternräume, Kinderzimmer sowie eine Galerie untergebracht. Das Haus ist vollunterkellert, hier befinden sich Hobby- und Arbeitsräume sowie ein großzügiger Wellnessbereich, der über eine begehbare Überkopfverglasung mit Tageslicht versorgt wird.
Die in Zusammenarbeit mit dem Schlosser entwickelte und umgesetzte Treppe steht bzw. hängt wie ein Kunstwerk im Luftraum. Die Absturzsicherung aus vertikalen Stäben ist auch gleichzeitig Halterung für die massiven Holzstufen.
Dieser Materialkontrast zieht sich durch den gesamten Entwurf, innen wie außen. Das Haupthaus wird klassisch weiß verputzt, der Anbau mit einer dunklen Natursteinfassade versehen. Es wirkt fast, als würde der Archetypus Satteldach aus dem dunklen Monolith heraus wachsen. Die Villa wirkt von innen größer als von außen, eine der Vorgaben des Bauherrn, die die Architekten konsequent verfolgt haben.
Offene, lichtdurchflutete Räume, reduzierte Material- und Farbwahl, sowie präzise Planung bis ins Detail tragen zum gelungenen Gesamteindruck bei. Das Gebäude wird über Erdwärmesonden und eine Wärmepumpe beheizt um fossile Energieträger zu schonen und somit seinen Beitrag zu leisten zu einer nachhaltigen Bauweise.